Unsere Tiere
Rehe
Das Reh (Capreolus capreolus) ist das kleinste Tier der Hirschfamilie in Lettland. Der Anzahl nach (laut Daten vom Jahre 2002) gibt es in der Wildbahn 79,7 Tausend Tiere.
Der Körper des Rehs ist schlank mit langen Beinen. Der Kopf klein, keilförmig, mit ziemlich großen Ohren. Gutes Gehör, guter Spürsinn. Haarpelz recht grob, im Sommer rostbraun ohne Flaumhaar, im Winter wird es rötlich-grau bis graubraun.
Das Körpergewicht beträgt 20-30 kg (manchmal 40kg). Rehböcke sind etwas größer als Rehgeißen. Den Schwanz umgibt ein weißes Feld, der s.g. Spiegel, der in Gefahrsituationen als Signalisierung gebraucht wird.
Das Geweih der Rehböcke wird international als Jagdtrophäe anerkannt. Das in Lettland am höchsten bewertete Geweih ist mit 188,70 CIC Punkten bewertet worden.
Das erste Geweih wächst den Rehböcken im September-Oktober, meistens ohne Verzweigungen, also stangenförmig. Im Winter hört es auf, im Sommer setzt es fort zu wachsen. Das erste Geweih wird im November-Dezember mit eineinhalb Jahren abgeworfen. In den darauf folgenden Jahren fängt das Geweih den Rehböcken im Januar-Februar an zu wachsen, verknöchert sich, wird abgerieben und dann im Oktober-November abgeworfen. Die maximale Entwicklung des Geweihs erreichen Rehböcke mit 4-8 Jahren. Ihr Geweih kann bis zu 30cm lang, 500g schwer, verzweigt sein.
Lebenslänge: 10-12(manchmal 16) Jahre.
Rehe sind eine begrezt polygame Rasse. Brunftzeit: Juli-August(in einzelnen Fällen November-Dezember). Wärend der Brunstzeit hört man Gebell, bei den Geißen- Piepsen. Die Trächtigkeitszeit dauert 270-280 Tage(den latenten Entwicklungsabschnitt des Embryo miteinbezogen). Die Jungen(1 bis 2) werden im Mai-Juni nächstes Jahr geboren. Das Geißlein hat bis zum Alter von 4 Monaten einen rostbraunen Haarpelz mit gelben länglichen Fleckenzonen. Die jungen Geißen sind mit 1 Jahr, die Böcke mit 2-3 Jahren fortpflanzungsbereit.
Rehe sind Pflanzenfresser. Grundnahrung sind grüne Krautpflanzen, Blätter von Bäumen und Sträuchern, die jungen Triebe, verschiedene Kulturpflanzen. Ende Herbst und im Frühling ziehen sie besonders im Winter eingegraste Felder vor. Im Winter essen sie Waldbeeren, kleine Äste von Bäumen, Sträuchern, auch Baumkronen von jungen Kiefern, Tannen. Zur Fütterung eignen sich Heu, Astbesen, Karotten, Kohl.
Rehe halten sich in verschiedenen Wälderna auf, wo es Lichtungen, jungen Wald, Unterholz gibt, das an landwirtschaftlich genutzter Fläche grenzt.
Rehe mögen vom Wind geschützte, warme Plätze; befreien den Schlafplatz von Pflanzen, Moos und Schnee um Wärmeenergie zu sparen.
DAMHIRSCHE
Damhirsche (Dama dama) kamen erst nach dem Jahr 1800 wieder in den von ihnen ursprünglich bewohnten Regionen. Sie sind nur dank reichen deutschen Herren als Art erhalten geblieben, denn zeitweilig lebten Sie nur noch in Wildgärten. Es wird angenommen dass sie aus klein Asien eingewandert sind. In Lettland kann man diese Hirschart in der freien Natur nicht treffen.
Damhirsche gewöhnen sich schnell an die Umgebung. Sie haben sehr gut entwickelte Sinnesorgane. Sie werden verbreitet in Parks gezüchtet. Die Behaarung ist rötlich braun mit weissen Flecken. Das Gewicht eine Damhirschbullen erreicht im
Mittel 75-80 kg. Ähnlich wie bei dem Rothirsch wirft auch der Damhirsch jedes Jahr sein Geweih ab und ein neues wächst nach. Das Geweih hat eine charakteristische Schaufelform.
Die Paarungszeit beginnt im Oktober-November.
EDELHIRSCH / ROTHIRSCH
Edelhirsch (Cervus elaphus) ist ein grosses un wachsames Tier, das einen sehr gut entwickelten Geruchssinn und Gehör hat. Das Fell hat unterschiedliche Rotbraune Töne, im Winter ist es grauer. Um den Schwanz ist ein charakteristischer heller - grauer oder gelblicher, so genannter Spiegel, der durch einen dunkelen Rand eingegrenzt ist. Bei den Bullen entsteht auf dem Hals verlängerte (10-15cm) Behaarung, sogenannte Mähne. Das Fell wird zwei Mal im Jahr gewechselt: bei erwachsenen Bullen, Geltkühen und Jungbullen im zweiten Jahr im Frühjahr - von März bis Mai; bei trächtigen Kühen und Jungbullen im ersten Jahr - im Juni . Im Herbst: (weniger sichtbar) von ende August bis ende Oktober. Das Gewicht kann bei Bullen 185 - 200 kg (manchmal sogar bis 300kg) erreichen.
Bei Kühen kann es dagegen 110 - 150 kg erreichen.Voll ausgewachsen sind die Kühe im Alter von 4 Jahren und die Bullen im Alter von 7-8 Jahren. Die Lebenserwartung beträgt im Mittel 14-16 Jahre, manchmal bis 20 Jahre. Der Stolz eines Edelhisches ist sein Geweih. Bullen werfen es regelmäßig ab und ein neues Geweih wächst nach. Die ersten Hornansätze die noch Behaart bleiben wachsen im Alter von 7-8 Monaten - entsprechend im November, Dezember. Von diesen Ansätzen wachsen im Alter von 12-14 Monaten im Frühjahr nächsten Jahres die ersten Hörner. Diese verknochen erst im nächsten Herbst. Die ersten Hörner werden im nächsten Jahr, meist im April, abgeworfen. Im dritten Lebensjahr werden die Hörner mit Gabelung abgeworfen, einschliesslich der Rosette. In den folgenden Jahren wird das Geweih im Februar bis April abgeworfen und ein neues mit Samt bezogenes Geweih wächst bis Juli nach (innerhalb von 120-140 Tagen). Anfang August verknöchert dieses Geweih und der Hirsch reibt das Geweih gegen Bäume und Stäucher. Anfangs ist das Geweih hell, doch mit dem Saft der Bäume und Sträucher wird es allmählig dunkler. Besonders schön und Wertvoll wächst das Geweih bei Bullen im Alter von 6-7 Jahren. In der freien Wildnis hat ein voll entwickeltes Geweih 10-16 Gabelungen und das Gewicht erreicht 9-10 kg. Das Geweih entwickelt sich prächtig, wenn der Hirsch gute Gene besitzt, bei guter Gesundheit ist, er optimale Lebensumstände hat sowie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Nahrung zu sich nimmt. Das Geweih wird nach international festgesetzten Regel als Trophäe gewertet. Die grössten Edelhirsch Geweihe können in dem Jagdschloss in Morizburge bei Dresden besichtigt werden - diese wiegen 19.86kg, sie haben 24 gabelungen und sind mit 298.61 CIC Punkten gewertet. Diese historische Trophäe ist schon älter als 300 Jahre.
Edelhirsche sind Polygame Tiere. Während der Paarungszeit bilden die Stärksten 2-4 Bullen zusammen mit einer Herde von 15-20 Kühen einen "Harem". Die Paarung beginnt im September-Oktober und in dieser Zeit hört man das Brüllen der Bullen. Das Brüllen wird in kühleren und hellen Mondnächten verstärkt. Während der Paarung werden harte Kämpfe ausgetragen um das Harem zu schützen, manchmal enden diese Kampfe mit dem Tod eines der Rivalen. Während dieser Zeit nehmen die Bullen keine Nahrung zu sich. Jeder Bulle hat eine Paarungszeit von 2-2.5 Wochen. Die gesamte Paarungszeit beträgt 5-6 Wochen. Die Trächtigkeit der Kühe dauert im Mittel 240 Tage. In der zweiten Hälfte von Mai, anfang Juni trennt sich die Kuh von der Herde und gebärt 1 (selten 2) Kälber. Sobald das Kalb seiner Mutter folgen kann kehren beide zur Herde zurück. Junge Kühe werden im zweiten oder dritten Jahr befruchtet, jedoch Bullen können an der Paarung nicht vor ihrem dritten Lebensjahr beginnen. Edelhirsche sind typische Pflanzenfresser - Wiederkäuer. Die bevorzugte Nahrung wechselt mit der Saison. Auf der Speisekarte stehen 220 verschieden Pflanzenarten. Die Hauptnahrung im Sommer und Herbst sind Korngräser, Früchte, Samen, junge Baumsprosse, Blätter; im Winter - kleine Sträuche, Baumrinde und kleine Äste, Waldbeerensträuche, Sprösse von Nadelbäumen. Gerne essen die auch Heu, getrocknete Blätter, Wurzelpflanzen, Hafer, Weizen und Erbsen. Im Sommer brauchen sie 10-12 kg (maximal 30kg) Futter pro Tag, im Winter 1.5-6 kg. Falls möglich werden sie mit Salz gefüttert.
MUFFLON
Mufflone (ovis musimon) sind wilde Verwandte von Schafen. Zoologen sind der Meinung dass Mufflons schon vor der Eiszeit in Europa gelebt haben. Die heutigen Mufflons stammen von Ihren Artverwanden aus Sardinien und Korsika ab. Sie wurden von den Inseln auf das Kontinentalland gebracht und gezüchtet. Am häufigsten wurden Mufflons von Adligen für die Jagd gezüchtet. So hat z.Bsp. Prinz Eugen 1730. Mufflons nach Österreich gebracht, wo er sie in dem Tiergarten von Schloss Belvedere gehalten hat. Nach Deutschland kamen die Tiere erst im Jahr 1902.
Mofflone sind sehr wachsame, ausdauernde und im Bezug auf Ansprüche bescheidene Tiere. Das Fleisch hat hervorragende Eigenschaften.
Ein Mufflonmännchen wird bis zu 40kg schwer. Es hat sehr starke und vergleichsweise grosse Hörner, die auch Schnecken genannt werden, da ihre Form Schneckenähnlich ist.